Sonntag, 6. Dezember 2015

Hungern - Essen - Fressen

Mein Essverhalten lässt sich in drei Phasen einteilen:
Ich überesse mich
Ich esse kontrolliert – zu wenig
Ich esse kontrolliert – eine normale Menge.
Die Phasen dauern Tage bis Monate. Die normale Menge kommt am seltensten vor.
Wenn ich mich überesse habe ich keine Fressanfälle in dem Sinne, dass ich in einer überschaubaren Zeit sehr schnell sehr viel Nahrung zu mir nehme, sondern ich höre einfach nicht mehr auf zu essen – Stunden, Tage, Wochen. Auf der einen Seite kann das lustvoll sein, auf der anderen ist es ein peinlicher, ungesunder Kontrollverlust, der zu Übelkeit, Verdauungsbeschwerden und dazu, dass ich schneller zunehme als ich gucken kann führt. Oh Wunder, oh komisch.
In den Überessensphasen ändert sich auch das Geschmacksempfinden und die Nahrungsmittelauswahl. Das Essen wird immer süßer, fetter und salziger und gleichzeitig nimmt die Empfindsamkeit für diese Reize ab und das Bedürfnis danach zu. Z.B. mag ich „eigentlich“ keinen gesüßten Tee und insgesamt nicht sonderlich gerne süße Getränke. In den Fressphasen fange ich dann an Tee mit löffelweise Honig zu trinken, Limonade, Cola… Es gibt nicht genug Zucker!
Ich esse drei Mahlzeiten am Tag, in der Regel Frühstück, Mittagessen, Abendbrot. Und zwischendrin esse ich einfach weiter. Ich esse vor dem regulären Frühstück Schokolade, nach dem Frühstück Schokolade, über den Tag verteilt Süßigkeiten im kg-Bereich, Käse pur und was weiß ich noch alles.
Ich fühle mich manchmal wie ferngesteuert, wenn ich das tue. Ich habe das zur Zeit in einem Maße habitualisiert, dass ich zumindest, wenn ich zu Hause bin nicht dagegen ankomme.
Von der Menge dessen was ich esse ist es eine Erleichterung, wenn ich den ganzen Tag außer Haus bin.
Für morgen habe ich mir vorgenommen zum Sport zu gehen. Das hilft mir immer wieder ein Gefühl dafür zu bekommen wie überfüllt ich eigentlich bin. Wenn ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze, kann ich das bis zu einem gewissen Grad ignorieren. Wenn ich Sport mache und dabei merke, dass ich so vollgestopft bin, dass ich mich kaum noch rühren kann, bzw. mir gleich alles hochkommt aktiviert das häufig eine Art innerer Notbremse.
Soweit zu meiner momentanen Essensphase und schließend mit dem vorsichtig optimistischen Ausblick auf morgen.

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