Krasse Diätphasen sind für mich schwer umzusetzen, weil
ich nicht alleine wohne. Ich wohne mit meinem Freund zusammen, also haben wir
auch für beide Lebensmittel da. Früher konnte ich einfach alle Lebensmittel,
die ich nicht esen wollte aus meiner Wohnung verbannen. Heutzutage ist immer
ein Grundstock an normalen und ungesunden Lebensmitteln im Haus. Außerdem sind
mir meine Diätphasen immer ein wenig peinlich, sodass diese Phasen vielleicht
nicht im gleichen Maße auslebe wie zu der Zeit als ich noch alleine gelebt
habe.
Essen mit und im Beisein von anderen Leuten finde ich
ohnehin kompliziert. Essen hat ja sehr häufig eine soziale Komponente und es
ist manchmal sehr schwierig damit umzugehen. Andererseits kann es aber auch
sehr interessant sein diese Konstellationen zu beobachten.
Meine Eltern zum Beispiel kommentieren dauernd was man
isst; zu wenig, zu viel, das Falsche, vom Falschen zu viel, vom richtigen zu
wenig. Wenn ich bei meinen Eltern esse habe ich konstant das Gefühl etwas
falsch zu machen indem ich esse, wobei Nicht-Essen einer schweren persönlichen
Beleidigung gleichkommt. Bin ich bei meinen Eltern esse ich alles, esse in der
Regel über meinen Sättigungs- und Bauchschmerzpunkt hinaus und lobe alles, weil
essen und viel essen eindeutig ein Stück Familienfrieden darstellt.
Die Eltern meines Freundes kommentieren praktisch gar
nicht was man isst, nicht nur bei mir als Gast nicht. Das finde ich sehr
angenehm. Das Essen selbst ist eher fragwürdig und ziemlich wurstbrotlastig und
gemüsearm. Davon kann ich immer nicht so viel essen, konnte das aber von Anfang
etablieren, dass ich halt nicht so viel esse ohne Sprüche und ich glaube auch
ohne dass ich unhöflich bin. Ich esse alles, ich lobe, aber ich esse halt nicht
so viel.
Eine andere Form von sozialer Interaktion und Essen ist
das in den letzten Wochen allgegenwärtige Plätzchenbacken mit Freunden. In
meinem Bekanntenkreis besonders gerne praktiziert von sehr dünnen Frauen, die
bermerkenswert professionell backen, garantiert keinen einzigen Keks essen
während des Backens und sich hinterher darüber beschweren, dass sie jetzt so
unglaublich viele Plätzchen hätten, aber man ja glücklicherweise den Großteil
davon im Büro loswerden könne.
Ich verstehe dieses Verhalten nicht. Wenn ich nichts
davon essen will, ist das letzte wonach mir der Sinn steht solche Backorgien zu
veranstalten. Ich kenne die Obsession mit Nahrungsmitteln, man kann sich ja
auch sehr viel Zeit nehmen für die Zubereitung kleiner Mahlzeiten. Aber dieses
Mästen anderer mit Nahrungsmitteln, die ich selbst nicht esse ist mir fremd.
Vor allem wenn es mit so viel Arbeit verbunden ist. Außerdem habe ich auch
keine Lust mich dem Zubereitungsprozess auszusetzen. Mich quält das. Meine
Strategie beinhaltet in der Regel mich von solchen Sachen fernzuhalten. Wenn es
bei mir keinen Appetitt auslöst, löst es eher Ekel aus. Und ich brauche weder
das eine noch das andere.
Vielen lieben Dank. Ich wünsche dir auch viel Kraft <3
AntwortenLöschenDanke :) <3
AntwortenLöschen